
Drei neue Krippen für Wernigerode – warum deren zwei Schöpfer auf gebrauchte Materialien setzten
Fast 70 Weihnachtskrippen sind im Stadtgebiet von Wernigerode zu finden – in Schaufenstern von Läden, Institutionen und in den Fenstern von vielen Wernigerödern. Die Darstellungen von Maria, Josef und dem Jesuskind sind vielfältig, jede für sich einzigartig, stammen sie doch aus verschiedenen Zeitepochen und aus unterschiedlichen Kulturen.
Die drei neuen Krippen heben sich ab und fügen sich ein - und genau das war das Ziel von Dorit Goedecke, Stephan Klaube und den Mitgliedern des Ökumenischen Arbeitskreises der Kirchen für die vierte Auflage der Aktion. „Der Krippenweg kann nur dann wachsen, wenn er für die Menschen erlebbar wird“, ist Dorit Goedecke überzeugt. „Unsere Vorstellung war es deshalb, ein Zeichen zu setzen in einer zeitgemäßen Sprache, das die Leute verstehen – alt wie jung.“
Die Grafikdesignerin ist schon von Beginn an verbunden mit dem Krippenweg – war sie es doch, die die Idee von Gemeindereferentin Regina Schmoock vor einigen Jahren aufgriff, für Wernigerode entwickelte und mit einigen Mitstreitern umsetzte. Dass sie in diesem Jahr nun mit einer eigenen Krippe vertreten ist, war anfänglich gar nicht so gedacht. „Ich habe mich auf die Suche nach Künstlern gemacht.“ Je näher aber der Termin gerückt sei, desto klarer wurde für sie, etwas Eigenes schaffen zu wollen.
„Ich hätte gern etwas aus Holz gefertigt, aber ich habe kein Holz und keine Werkstatt.“ Dafür aber viel Karton und Papier. „Das passte irgendwie. Das Material hat sich mir gefügt.“ Aus gebrauchten Versandkartons und Packpapier entstanden lebensgroß Maria, Josef, die drei Könige, einige Schafe und natürlich Jesus.

Zu besichtigen ist die Recyclingkrippe bei Fahrrad-Baron in der Ilsenburger Straße – ein idealer Platz dafür, wie Dorit Goedecke findet, schließt sie doch den Hasseröder Pilgerweg zwischen Caroline-König-Stift und Georgiikapelle. Der Kontakt zu Inhaberin Ina Meyer sei sehr „kooperativ und freundlich gewesen“. Foto: © Stephan Klaube

Die Krippenfiguren im Christianental fertigte Stephan Klaube aus Fichtenholz und Edelstahl.

Ausschnitt aus der PAX-Krippe
und Zimmermannstechnik
den Spiegel vorhalten
Wunsch des Ökumenischen Arbeitskreises sei es gewesen, den Krippenweg in Richtung Nöschenrode zu erweitern. Das sei mit der Krippe im Christianental erreicht, sagt Dorit Goedecke. Sie habe wenig Zeit gehabt, um sich vor Ort ein Bild zu machen. Glücklicherweise sei die Absprache mit der Gastwirtfamilie Lux unkompliziert gewesen.
Wichtig ist den beiden Krippenkünstlern nun, dass ihre Botschaft bei den Betrachtern ankommt. „Unsere Krippen sollen nicht nur ein Objekt für ein paar Wochen sein“, sagt Klaube. „Wir wollen Impulse und Inspiration geben.“